Cortison hat bei Dauergebrauch ebenfalls Nebenwirkungen auf Immunsystem und Stoffwechsel (z. B. Diabetes, Osteoporose) sowie die Haut. In akuten Zuständen wirkt es oft lebensrettend.
Zielsetzungen
Die naturheilkundliche Behandlung hat das Ziel, die Lebensqualität des Patienten, seine berufliche Belastbarkeit bzw. bei Kindern das schulische Durchhaltevermögen zu verbessern, die teilweise erheblich belastenden Atemnotfälle hinsichtlich Anzahl und Schweregrad zu reduzieren und dem Patienten Verhaltensmaßnahmen zu vermitteln, die auf Dauer eine Verbesserung des Krankheitsbildes sowie auch Medikamentenspareffekte mit sich bringen können.
Ein Asthmapatient ist nicht nur im Anfall krank, sondern ständig. Er muss daher auch eine Langzeit-Behandlungsstrategie erlernen und erfahren, die ihn in die Lage versetzt, selbst zum Spezialisten seiner Situation zu werden, Auslösemechanismen zu erkennen und geeignete Präventivmaßnahmen zu ergreifen. Bei chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen haben sich insbesondere die verschiedenen Komponenten der klassischen Naturheilkunde bewährt. Im Vordergrund stehen dabei Maßnahmen zur Entzündungshemmung, Sekretolyse, Hustenstillung, Bronchienentkrampfung und Optimierung der Lungenfunktion zum Beispiel durch Wasseranwendungen, Heilkräuter, Bindegewebsmassagen u.a.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei chronischen Fällen auf der Regulation gestörter Grundfunktionen des vegetativen Nervensystems sowie auf der Stärkung des Immunsystems.
Ernährungstherapie
In der naturheilkundlichen Therapie von Atemwegserkrankungen spielt die Ernährungstherapie eine große Rolle. Hier haben sich spezielle Ernährungsformen (z. B. unter Säure-Basen-Gesichtspunkten) in vielen tausenden Behandlungsfällen sehr gut bewährt. Dazu gehört neben einer wenig belastenden, vollwertigen, lakto-vegetabilen Ernährung mit einem geringen Anteil tierischer Fette auch das Heilfasten, das in der Regel sehr schnell zu einer Erleichterung der Atemtätigkeit führt. Durch die Darmsanierung werden Blähungs- und Fäulniszustände beseitigt; der gesamte Bauchraum verkleinert sich, was wiederum eine Vergrößerung des Brustraumes mit sich bringt, so dass die Atmung freier wird. Dem Erlernen des richtigen Essverhaltens kommt eine sehr große Bedeutung zu, da die gefürchteten nächtlichen Anfälle häufig durch eine fehlerhafte (zu viel Eiweiß und Fett) und zu späte Nahrungsaufnahme am Abend ausgelöst werden. Eine entsprechende Ernährungsschulung in Kursen und Lehrküchen ermöglicht es den Patienten, die erlernten Mechanismen auch zu Hause problemlos fortzusetzen. Im Rahmen der Ernährungstherapie werden auch geeignete Getränke wie Heilwässer und Kräutertees mit speziellen Zusätzen empfohlen, die den Schleim lösen, verdünnen und mobilisieren und eine positive Wirkung auf das Bronchialsystem haben (z. B. Thymian, Eukalyptus, Kamille, Spitzwegerich, Huflattich).
Physikalische Therapien
Die Kneippsche Hydrothermotherapie wirkt über Wärmezufuhr bzw. Wärmeentzug regulierend auf den Körper. Für die Behandlung von Atemwegserkrankungen haben sich vor allem die Warmanwendungen bewährt, denn sie wirken Bronchien- und Gefäßerweiternd und verbessern über kutiviszerale Reflexe auch die Durchblutung in den Schleimhäuten der Atemwege. Dadurch werden Sekrete besser verflüssigt und abtransportiert. Ansteigende Arm- und Fußbäder, Kopfdämpfe und Inhalationen mit Kräuterzusätzen wie Thymian, Eukalyptus oder Koniferenöl, warme und ansteigende Arm- und Obergüsse sowie warme Auflagen, Heusäcke und Wickel bringen dem Patienten vor allem im akuten Anfall Erleichterung. Bei regelmäßiger Durchführung lassen sich mit der Hydrothermotherapie aber auch Anfälle verhindern und die chronische Entwicklung der Erkrankung mildern, denn durch das konsequente Trainieren der Thermoregulation wird die Widerstandsfähigkeit gegen anfallsauslösende Einflüsse (Kälte, Nässe, Krankheitserreger, etc.) erhöht und das Immunsystem gekräftigt. Daher ist es besonders wichtig, dass die Patienten diese Behandlungsverfahren bei ihrem stationären Aufenthalt erlernen und zu Hause weiterführen können. Ergänzt wird die Hydrothermotherapie durch physiotherapeutische Maßnahmen wie z. B. Bindegewebsmassagen, die über kutiviszerale Reflexe zu einer Bronchienerweiterung führen.
Ganz wichtig für Asthma-Patienten ist die Bewegungstherapie. Sie wird in Form eines milden Ausdauertrainings durchgeführt. Sport und Spiel in frischer Luft, verbunden mit Atemübungen (Erlernen der Lippenbremse, der gähnenden Einatmung, der Selbstbehandlung durch Packegriffe und der entlastenden Ausgangsstellungen) erhalten die Thoraxbeweglichkeit, bewirken eine Relaxation der verspannten Atemmuskulatur und erleichtern das Abhusten von Sekreten. Übertreibungen sind zu meiden!
Entspannungstherapie
Da asthmatische Anfälle auch durch besondere Lebensereignisse wie z. B. Stress, Nahrungsmittel sowie Allergene im weiteren Sinne ausgelöst werden können, sollten die Patienten auch eine Möglichkeit der vegetativen Stabilisierung – etwa durch Autogenes Training – erlernen. Für Asthmatiker sind dabei auch Kombinationsverfahren empfehlenswert, die Komponenten der Entspannung, der Atmung und der Bewegung enthalten (z. B. bestimmte Yogaformen, Qi-Gong o. ä.).
Besondere Maßnahmen bei allergisch bedingten Asthmaformen
Besonderer Beachtung bedürfen allergisch bedingte Asthmaformen, hervorgerufen z. B. durch Hausstaubmilben, Pollen und ähnliches. Da beim allergisch bedingten Asthma häufig Kreuzallergien zwischen Nahrungsmitteln und Inhalativen bestehen, lassen sich bei entsprechender Mitarbeit des Patienten über eine so genannten Allergenpause im Rahmen von Heilfasten bzw. einer Darmsanierung erstaunliche Erfolge erzielen. Nach einer ärztlich geführten, intensiven Diätetik mit anfänglicher Heilfastentherapie sind viele Patienten auch gegenüber bisherigen Nahrungsmitteln und inhalativen Allergenen beschwerdearm, einige sogar völlig beschwerdefrei.
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